Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Gebraut auf einem Grainfather G30. Wie immer: bitte entsprechend auf Eure Anlage anpassen.Für den Quittensaft habe ich nach Internetrecherche eine Ausbeute von 10% geschätzt.
Mein Wasser (Analyse siehe URL unten) habe ich mit Milchsäure auf 0°dH RA eingestellt.
Das Bier basiert auf Recherche in deutschen und amerikanischen/britischen Hobbybrauer-Foren. Die wesentlichen Quellen im Hobbybrauer-Forum habe ich hier angegeben: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=28851#p478136
Eine Anmerkung zum hohen Pektingehalt der Quitten, durch den Quitte geliert: man findet sowohl im Hobbybrauer-Forum als auch amerikanischen/britischen Foren diverse Diskussionen bzgl. Pektin und Produkten wie Pectinex, die dem Gelieren entgegenwirken sollen, aber offenbar wieder ihre eigenen Risiken mit sich bringen.
Ich habe mich letztlich entschieden, komplett auf jegliche Weiterbehandlung mit solchen Produkten zu verzichten und in Kauf zu nehmen, dass das Bier nicht völlig klar wird. Mich stört das nicht bzw. finde ich, dass diese etwas trübe, aber farblich intensive Optik zu diesem Bier sehr gut passt.
Geliert hat es nicht im Geringsten.
Zum eigentlichen Vorbereitungs- und Brauvorgang:
Die Quitten wurden im Dampfentsafter – ohne sie zu schälen oder zu entkernen - zu Quittensaft verarbeitet und dieser dann eingefroren.
Vergoren habe ich das Bier mit der Saisonhefe SafAle BE-134 bei 21-25°C: bei 20°C angestellt, dann am iSpindel-Gärverlauf orientiert und die Temperatur kontrolliert im Verlauf der Gärung erhöht. Das Geschmacksprofil der BE-134 gefällt mir persönlich sehr gut, aber selbstverständlich kann sie durch andere Saisonhefen wie Belle Saison ersetzt werden.
Am vierten Tag der Hauptgärung habe ich den Quittensaft (ca. 73ml/L) aufgetaut und auf die aktuelle Gärtemperatur erhitzt und dem gleich warmen Jungbier hinzugeben und ganz leicht untergerührt.
Dann ausgären lassen, anschließend zwei Tage Coldcrash und dann abgefüllt (teils in Kegs mit Zwangskarbonisierung, teils in Flaschen mit Flaschengärung).
Das Bier schmeckte bereits einen Monat nach Abfüllung gut und ausgewogen, hat nach meinem Empfinden aber von ca. 3 Monaten kalter Reifung weiter profitiert. Fruchtig, recht trocken, angenehm runde Bittere, welche auch durch den Quittensaft kommen dürfte und gefühlt die bewusst niedrig angesetzten 26 IBU übersteigt.
Auf dem Foto sieht man links das Bier, rechts ein wenig puren Quittensaft.
Wasseranalyse: https://web.cdn.rheinenergie.com/cms/media/documents/trinkwasseranalyse/Trinkwasseranalyse_Frechen_Mischwasser_Wasserwerk_Tuernich_mit_Wasserwerk_RheinEnergie_AG_2021.pdf